Titel: Mitternachtsstunde – Emily und der löchrige Zeitzauber
Autor*innen: Benjamin Read & Laura Trinder
Verlag: Carlsen
Band: 2
Seitenzahl: 315
Erschienen: 2020
Ein Jahr ist es schon her, dass Emily in die Mitternachtsstunde gestolpert ist, um ihre entführten Eltern zu retten, und da für ganz schön viel Wirbel gesorgt hat. Mithilfe ihres Igels Hoggins und des blumig-duftenden „Polizisten-in-Ausbildung“ Tarquin hat sie es schließlich geschafft, die böse Halbgöttin der Musik, auch als Nokturne bekannt, zu besiegen und die Mitternachtsstundenwelt und ihre magischen Bewohner zu retten.
Seitdem hat sie mit ihrer Mum zusammen, deren Verrücktheit in Anbetracht der Tatsache, dass sie eine waschechte Púca (= Gestaltwandlerin) ist, etwas begründeter scheint, ihre eigenen Púca- Fähigkeiten trainiert. Doch seitdem ihre Mutter schwanger ist, kann sie nicht mehr mit Emily zusammen in die Mitternachtsstunde hinüberwechseln, und sie hat ihr ausdrücklich verboten, alleine zu gehen. Zum Glück schafft Emily es, ihre Eltern dazu zu überreden, während der Nachtpost-Schicht ihres Vaters mit nach „drüben“ zu kommen. Solange er arbeitet, darf sie weiter trainieren. Doch dann, obwohl sie ihren Eltern versprochen hat, sich von allem Gefährlichen fernzuhalten, stürzt sie in ein erneutes rasantes Abenteuer. Es geht um nicht weniger als die Vernichtung der Mitternachtsstundenwelt!
Nokturne ist zurückgekehrt, sie ist zwar nicht nicht wieder ganz bei Kräften, aber sie hat ihren Plan nicht aufgegeben. Und dieses mal scheint er zu funktionieren: Es gibt ein gefährliches Loch, durch das Magie in die moderne Welt entweicht, andersherum tauchen immer mehr moderne Gegenstände in der Mitternachtsstunde auf, und sie funktionieren! Das Loch ist beweglich und taucht an verschiedenen Orten auf, und wenn es das zwölfte Mal erscheint, wird die Mitternachtswelt ein für alle mal zerstört. Emily bleibt keine andere Wahl, als sich zusammen mit Hoggins, Tarquin und ihren neuen Púca- Fähigkeiten, auf die Suche nach dem Loch zu machen, und zu versuchen, Nokturne zuvorzukommen. Und dann ist da noch die eine andere Sache, die sie ihren Eltern versprochen hat: Sich auf jeden Fall von ihrer gefährlichen Púca- Verwandtschaft fernzuhalten. Tja, das hat dann ja wohl auch nicht so ganz geklappt …
(unter dem Foto geht es weiter)
Wie schon der erste Band „Emile und die geheime Nachtpost“) hat mir auch „Emily und der löchrige Zeitzauber“, sehr gut gefallen. Beim Lesen habe ich echt mega viel gelacht, besonders die Auseinandersetzungen zwischen Tarquin und Emily waren wieder sehr amüsant. Die beiden waren mir generell super sympathisch, besonders Emily ist mega cool, mutig, klug und taff und auch sehr inspirierend und bewundernswert. Hatte ich in meine Rezension zu Band 1 geschrieben, dass ich mit ihr damals nicht ganz warm wurde, so war ich dieses mal ganz bei ihr und konnte die Verbindung (die mir im ersten Teil noch fehlte) gut fühlen. Ob ich mich an sie gewöhnt habe? Ob ich jetzt anders bin? Oder ob das Buch in Bezug auf Emily anders geschrieben ist … Ich weiß es nicht …
Auch Tarquin mit seiner lustigen, etwas tollpatschigen und ironischen Art habe ich sofort wieder in mein Herz geschlossen. Ich bin sehr schnell wieder in die Geschichte reingekommen und die Mitternachtsstundenwelt (sie spielt in einem magischen London des 19. Jahrhunderts) und die Handlung war auch wie im ersten Band wieder mega spannend und fesselnd (obwohl ich das Gefühl hatte, das im ersten Band noch ein bisschen mehr passiert ist). Das einzige, was ich etwas verwirrend fand, war, dass zwischen dem ersten und dem zweiten Band ein ganzes Jahr vergangen sein soll, und ich fand es ein bisschen schade, dass das zweite Buch so ähnlich endet wie das erste (ohne jetzt zu viel Spoilern zu wollen).
Das Buch ist in einem flüssigen und lockeren Schreibstil geschrieben und die Welt ist echt cool aufgebaut. Sehr gut gefallen haben mir auch die vielen coolen magischen Wesen, die auf den Straßen vom London der Mitternachtsstunde so herumlaufen. Außerdem hat mir das Cover wieder super gefallen, es ist echt nice gestaltet und fühlt sich auch gut an. Auch dieses mal gibt es flurozierende Elemente, so dass es wie schon bei Band 1, im Dunkeln leuchtet.
Alles in allem ein sehr cooles, spannendes und MAGISCHES Abenteuerbuch mit einer starken Protagonistin und ein must für alle, die Kinde-Fantasy lieben. Ich freue mich schon sehr auf den nächsten Band!
Ich gebe dem Buch ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️ und empfehle es ab 10 Jahren.
P.S. Meine Rezension zum ersten Band findet Ihr hier:
Mitternachtsstunde – Emily und die geheime Nachtpost