Zufällig vorherbestimmt

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Titel: Zufällig vorherbestimmt

Autorin: Sandhya Menon

Verlag: Carlsen

Seitenzahl: 444

Erschienen: 2021

 

 

Dimple ist hocherfreut über die Zusage der Stanford Universität, die vor ein paar Wochen bei ihr eingetrudelt ist. Doch es gibt eine Sache, die an ihr nagt: Wie gerne würde sie im Sommer vor ihrem Beginn in Stanford die Insomnia Con besuchen und dort, auf dem Campus der San Francisco State University, in den Fußstapfen ihres großen Vorbilds, Jenny Lindt, wandeln und ihre Programmierkenntnisse vertiefen.

Sie ist echt überrascht, als ihre Eltern ihr die Teilnahme an diesem Sommerkurs erlauben, doch was sie nicht weiß: Ihre Eltern lassen sie nur nach San Francisco reisen, damit sie dort ihren zukünftigen Ehemann Rishi kennenlernt. Als dieser dann vor ihr steht ist sie zuerst geschockt und dann schwer genervt. Besonders, als Dimple dann auch noch mit ihm in eine Gruppe eingeteilt wird. Doch als sie ihn näher kennenlernt, merkt sie, wie süß er ist und verliebt sich in ihn …

Ich muss ehrlich sagen: Es fällt mir nicht ganz leicht, dieses Buch zu beurteilen. Ich fand es einerseits echt ganz cool, andererseits aber auch ziemlich klischeehaft. Das Positive: Die Geschichte war spannend, interessant und romantisch. Dimple war mir super sympathisch und ich finde es echt cool, dass sie eigentlich so eine starke Persönlichkeit hat, sich gegen die Traditionen auflehnt und sich fürs Programmieren interessiert. Eigentlich? Ja, eigentlich, denn wenn Rishi dabei war (und das ist das Negative) hat Dimple sich oft ganz anders verhalten. Bei ihm war sie (ungefähr ab der Mitte des Buches) oft „klein mit Hut“, hat sich von ihm beschützen lassen und sich nicht mehr gegen die fiesen Kommentare der anderen gewehrt. Bei ihm hat sie ihre wilde, ungestüme Persönlichkeit einfach ein bisschen „verloren“, er bremst sie aus und „zähmt“ sie. So ein bisschen als wäre er der starke Mann, der das aufmüpfige Mädchen bändigt und sie zur braven Hausfrau macht. Darüber habe ich mich echt geärgert.

Generell habe ich mich gewundert, wie so eine tolle, mutige, kluge und willensstarke junge Frau mit so einem langweiligen, „durchschnittlichen“ Typen zusammenkommt. Gut, ein bisschen kann ich es schon verstehen. Er ist wirklich ziemlich cute und liebevoll und er unterstützt sie. Aber das ist eigentlich auch schon alles. In den meisten Fällen war ich einfach nur genervt von ihm, manchmal fand ich ihn sogar etwas aufdringlich. Cool fand ich allerdings, wie die beiden sich im Laufe des Buches entwickeln – besonders Rishi. Er schafft es, sich von seinen Eltern und den Traditionen etwas unabhängiger zu machen und seinen Traum zu leben. Ich finde es auch cool, dass Dimple so gerne studieren möchte und programmiert, und dass Rishi Comics zeichnet. Apropos Studieren: Das Projekt und der Sommerkurs rücken zwischendurch immer wieder in den Hintergrund, das fand ich auch schade, weil mich das echt interessiert hat. Rishis Bruder und die beste Freundin von Dimple fand ich echt super nett und cool, die beiden habe ich auf jeden Fall sehr geshippt.

Und das Ende? Es hat mich schon sehr gestört, dass die Rechnung von Dimples Eltern am Ende doch irgendwie aufgeht. Andererseits finde ich es schön, dass das Buch gut ausgeht und beide glücklich sind. Der Schreibstil ist echt angenehm locker und flüssig und richtig cool. Ich fand es auch spannend, etwas über die indisch-amerikanische Kultur zu erfahren und das Cover finde ich wunderschön.

Ich empfehle das Buch ab 13 Jahren und gebe ihm ⭐️⭐️⭐️

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