Wie man bei Regen einen Berg in Flip-Flops erklimmt

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Titel: Wie man bei Regen einen Berg in Flip-Flops erklimmt

Autor: Carol Weston

Verlag: Hanser 

Band: —

Erschienen: 2017, auf Deutsch 2019

Seiten: 350

 

 

 

 

 

Von Hannah, 15 Jahre

Die Geschichte: 

Vor nicht einmal einem Jahr ist Sofias Mutter gestorben, aber die Welt dreht sich weiter, als wäre nichts geschehen. Jahreszeiten kommen und gehen, Schulevents- und Feste finden statt und sogar ihr eigener Vater scheint sich bereits nach einer neuen Flamme umzuschauen. Sofia geht das alles zu schnell, sie fühlt sich noch immer leer, auch wenn sie nicht mehr so viel weint. Dabei will doch auch sie, dass alles wieder normal wird, dass die Leute aufhören sie mit einem Blick anzuschauen, der sagt „Das ist doch das Mädchen mit der toten Mutter, das arme Ding“! Obendrauf kommen die Probleme, die einem das Leben mit 14 bereitet: Pubertät, Partys und die Liebe. Viel zu viel, um auf einmal damit zurechtzukommen. In ihrer Not vertraut sich Sofia dem Online-Ratgeber „Frag Kate“ an. Es hilft ihr unglaublich, sich anonym ihre Sorgen vom Herzen schreiben zu können, bis sie feststellen muss, dass die Kolumnistin Kate auf ganz andere Weise Einzug in ihr Leben erhalten hat. (Unter dem Foto geht es weiter mit meiner Meinung)

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Meine Meinung: 

Um ehrlich zu sein hatte ich mit diesem Buch erst meine Schwierigkeiten, denn es wirkte auf den ersten Blick ein wenig kitschig, fast albern. Die Beziehungen zwischen Sofia und ihren Freund*innen wirkten außerdem etwas flach. Nachdem ich mir dann allerdings einen Ruck gegeben hatte und ein zweites Mal zu lesen angefangen hab, stellte ich fest, dass es viel mehr war als das.  Die Autorin Carol Weston, die selbst Kolumnistin wie Kate ist, nimmt durch das Buch heranwachsende Jugendliche an die Hand und erklärt indirekt und in eine Geschichte eingebunden viele schwierige Themen wie Trauer, Patchworkfamilien und sexuellen Konsens. Die Protagonistin Sofia lernt über all das Schritt für Schritt, nimmt sich so viel Zeit wie für sie nötig ist zu verstehen. Ich denke, dass ein solches Buch ein guter Weg ist, über solche Tabuthemen zu reden, denn viele Jugendliche kämpfen damit, ohne jemanden zu haben, mit dem sie darüber sprechen können. Auch hilft es, das Gespräch darüber mehr zu normalisieren. Die Dynamik zwischen Sofia und Kate und ihrer Familie hat mir unglaublich gut gefallen, dadurch war es für mich kein großes Problem mehr, wie die Beziehungen mit ihren Freund*innen aussehen, denn auf denen sollte gar nicht der Fokus liegen. 

„Wie man bei Regen einen Berg in Flip-Flops erklimmt“ ist eine lehrreiche und liebevoll geschriebene Geschichte, die ich Jugendlichen ab 12 Jahren empfehle.

⭐️⭐️⭐️⭐️

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