Sigurd und die starken Frauen

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Titel: Sigurd und die starken Frauen

Autorin: Jutta Nymphius

Illustratior: Volker Friedrich

Verlag: Tulipan

Seiten: 163

Erschienen: 2019

 

Alle paar Wochen fahren die Kriegerinnen der Wikinger auf Beutezug. Auch die Tochter der großen Kämpferin Freya freut sich darauf, später einmal die Welt zu bereisen, Abenteuer zu erleben und viel Beute zu machen. Ihr Vater Sigurd und ihr kleiner Bruder Aki hingegen sind eher weniger begeistert. Denn in Freyas Dorf müssen die Männer zu Hause bleiben, die Ställe ausmisten, den Acker umgraben, kochen und sich um die Kinder kümmern. Das finden sie echt ungerecht und wollen etwas verändern. Schon bald ergibt sich eine Chance dazu… Wird alles im Streit enden, oder schaffen die Wikinger*innen es, einen fairen und friedlichen Kompromiss zu finden?

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es greift eine Situation auf, die es bei den Wikingern gab und die auch (auf andere Art) heute noch oft gilt: Die Männer gingen auf große Fahrt (bei den Wikingern) oder machen Karriere (heute) – und die Frauen bleiben Zuhause. Das stimmt zwar heute nicht mehr so ganz, denn viele Frauen arbeiten auch. Doch immer noch ist es in den meisten Familien so, dass sie sich mehr für die Kinder verantwortlich fühlen und dass mehr Männer Karriere machen. Ich fand gut, dass der Spieß hier mal umgedreht wurde. Durch die niedlichen und lustigen Illustrationen wird das sehr gut umgesetzt. Gut fand ich auch, dass am Ende auch klar wird, dass nicht alle Frauen und nicht alle Männer nur auf Kriegstour gehen oder nur Zuhause bleiben wollen. Und so endet das Buch damit, dass manche Frauen und Männer in See stechen und andere Zuhause bleiben. Jeder und jede so wie er oder sie mag! Cool!

Das Thema Gleichberechtigung steht hier im Vordergrund. Wer Infos über die Wikinger und/ oder historische Genauigkeit sucht, sollte sich für ein anderes Buch entscheiden. Das ist schon daran zu erkennen, dass die Figuren hier Helme mit Hörnern tragen… Inzwischen weiß (fast) jedes Kind, dass die Wikinger solche Helme nie besaßen. Aber mich hat das bei diesem Buch nicht gestört.

Fazit: Ein schönes Buch mit einer tollen Botschaft!

Ich gebe „Sigurd und die starken Frauen“  ⭐️⭐️⭐️⭐️ und empfehle es für Mädchen und Jungen ab 7 Jahren. Aber auch für Erwachsene und ältere Kinder ist das Buch sehr unterhaltsam und regt vielleicht auch ein bisschen zum Nachdenken an.

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