Mama Superstar – Elf Porträts über Mut, bedingungslose Liebe und kulturelle Vielfalt

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Titel: Mama Superstar – Elf Porträts über Mut, bedingungslose Liebe und kulturelle Vielfalt

Autorinnen: Melisa Manrique & Manik Chander

Illustratorin: Marta Pucci

Verlag: Mentor

Seiten: 147

Erschienen: 2019

 

 

„Mama Superstar“ ist ein Porträtbuch, in dem es mal nicht um Politikerinnen, Wissenschaftlerinnen oder Künstlerinnen geht, sondern um – Mütter. Und die Frauen in dem Buch haben noch etwas gemeinsam: Sie sind alle aus anderen Ländern nach Deutschland gekommen (eine ist auch von Deutschland nach Holland gegangen und eine von Peru nach Italien) und haben hier ihre Kinder großgezogen. In einem für sie fremden Land, dessen Kultur ihnen zunächst wenig sagte, dessen Sprache sie nicht sprachen und oft unter finanziellen Schwierigkeiten. Und trotzdem haben sie sich liebevoll um ihre Kinder gekümmert und alles dafür getan, dass sie in dem neuen Land eine Zukunft haben.

Elf Frauen werden ausführlich vorgestellt und eine etwas kürzer. Alle Kapitel sind gleich strukturiert: Man erfährt etwas über die persönliche Geschichte, etwas über ihr altes Leben in ihrem Herkunftsland und über ihr neues Leben in Deutschland. Außerdem wird immer eine erwachsene Tochter der jeweiligen Mama ein bisschen vorgestellt und bei jeder gibt es einen Aufruf unter der Überschrift: „Danke, dass Du das Kapitel von meiner Mama gelesen hast. Hier mein Aufruf an Dich“ und eine Botschaft: „Und an alle kleinen XY (Name der Tochter) da draußen“. Zusätzlich gibt es immer ein Rezept für ein Gericht aus dem Herkunftsland der jeweiligen Frau. Zum Beispiel für das äthiopische Nationalgericht Shiro Wat, für mexikanische Teigtaschen oder bolivianischen Eintopf. Alle Texte sind gut lesbar geschrieben (Deutsch-Stufe C1).

In diesem Buch geht es um Liebe, Mut und kulturelle Vielfalt, und das hat mir echt MEGA gut gefallen. Durch die übersichtliche Struktur habe ich mich sehr gut darin zurecht gefunden. Die Lebensgeschichten der Frauen fand ich spannend zu lesen. Man erfährt vieles über andere Länder und Kulturen, aber auch darüber, wie schwer es ist, wenn man nach Deutschland kommt und einer/einem Sprache und Kultur noch völlig fremd sind. Ich glaube, das kann man sich als Biodeutsche/r gar nicht vorstellen, wenn man sich nicht mal damit beschäftigt. Super gerne gelesen habe ich auch den Aufruf an die Leser*innen und die Botschaft an die Kinder von heute. Diese kurzen Texte haben mich echt berührt. Die Illustrationen in dem Buch haben mir auch sehr gut gefallen. Marta Pucci nutzt verschiedene Stile, um die Vielfalt der verschiedenen Länder darzustellen.

Cool finde ich auch die Entstehungsgeschichte: Melisa Manrique und Manik Chander haben nach und nach die Geschichten von Frauen gesammelt, aufgeschrieben, erst Freund*innen als Lektor*innen zu Hilfe geholt und später eine professionelle Lektorin und schließlich mit Mentor einen kleinen Verlag gefunden, der das Buch für sie druckte. Die Geschichten ihrer eigenen Mamas (die eine stammt aus Peru, die andere aus Indien) finden sich auch in dem Buch.

„Mama Superstar“ feiert alle Migrant Mamas dieser Welt. Und zeigt allen anderen, wie vielfältig das Leben ist. Es macht Kindern Mut, die zwischen verschiedenen Kulturen und Sprachen aufwachsen. Und es zeigt Menschen, die vielleicht gerade neu in ein anderes Land gekommen sind, dass es anderen ähnlich geht und macht auch ihnen Mut.

Ich gebe dem Buch ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️ und empfehle es ab 8 Jahren und für alle!!!

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