How to be a girl

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Titel: How tob e a girl – Stark, frei und ganz du selbst

Autorin: Julia Korbik

Verlag: Gabriel (Thienemann-Esslinger)

Band: —

Seiten: 153

Erschienen: 2018

 

 

Mädchen und jungen Frauen steht heute die Welt offen. Wir können alles machen, was Jungs auch tun – und vielleicht noch mehr. Wir haben die gleichen Rechte. Und trotzdem gibt es noch immer kleine und große Ungerechtigkeiten. Zum Beispiel existieren noch immer konkrete Vorstellungen darüber, wie ein Mädchen oder eine Frau zu sein und wie sie auszusehen hat. Auch für Jungen und Männer gibt es starre Geschlechterrollen (unter denen auch viele leiden).

Das Buch blickt kritisch auf die Rollenvorbilder, von denen wir in den Medien und der Werbung, aber auch im Alltag umgeben sind. Die Autorin Julia Korbik ruft dazu auf, dass jedes Mädchen und jede Frau selbst entscheiden können sollte, wie sie sein möchte. Wenn ein Mädchen gerne Ballett macht, weil es ihr Spaß macht – super. Auch wenn sie sich für Make-Up oder Frisuren interessiert, ist nichts dagegen zu sagen. Sie sollte sich aber NICHT für Ballett entscheiden oder viel Zeit für Schminken und die neuesten Haartrends verwenden, WENN sie das nur macht, um dem Bild zu entsprechen, das die Gesellschaft für Mädchen vorgibt.

Im ersten Kapitel von dem Buch geht es um solche Rollenbilder. Auf einer Seite werden die klassischen Klischees (zum Beispiel „Lange Haare“, „mag Geige, Reiten und Ballett“, „liebt rosa und pink“, „mag Deutsch und Kunst“, „mag nicht Mathe und Technik“) einmal zusammengefasst, was eine interessante Übersicht gibt (man kann gleich überlegen, wie es bei einem selbst so ist. Ich mag Deutsch und Kunst – aber auch Technik und Informatik…). Es werden Mädchen vorgestellt, die anders sind – zum Beispiel das Tech-Girl Gitanjali Rao. Mit elf Jahren erfand die Amerikanerin ein Gerät, mit dem sich Bleispuren im Wasser nachweisen lassen und erhielt dafür 2017 den Titel „America’s Top Young Scientist“. Im zweiten Kapitel geht es um Körpersprache, Sexualität, das typische Schönheitsideal und wie es täglich verbreitet wird und wie die Werbeindustrie mit Hilfe von Softwares wie Photoshop Bilder manipuliert. Aber es geht auch um Themen wie Menstruation, Depression und „Girl Hate“ (wenn Mädchen sich gegenseitig schlecht machen und bekämpfen). Im dritten Teil des Buches erfährt man mehr über die Emanzipation der Frauen in den letzten Jahrhunderten und Jahrzehnten. Im vierten Teil geht es um den Umgang mit Vorurteilen, Belästigung, sexualisierter Gewalt und Mobbing. Das fünfte Kapitel beschäftigt sich mit der Frage, wie man selbst politisch aktiv werden und sich engagieren kann. Es werden zum Beispiel Tipps gegeben, wie man eine Demo organisiert.

Mit hat das Buch richtig gut gefallen und ich kann es jedem Mädchen ab 12 Jahren empfehlen, weil man darin viel erfährt und es einem wirklich die Augen öffnet. Einem wird zum Beispiel klar, wie viele Mädchen und Frauen sich anpassen, um das Klischee der perfekten Frau zu erfüllen. Gleichzeitig erfährt man, wie es auch anders geht und lernt in kurzen Porträts Frauen und Mädchen wie Ada Lovelace, Anne Frank, Nellie Bly, Simone de Beauvoir oder Frida Kahlo kennen, die als Vorbilder dienen können. Jedes Porträt endet mit einem „Rat an junge Frauen heute“.

Ganz wichtig: Das Buch heißt „How to be a girl“,  aber eine Anleitung soll es nicht sein – sondern eine Aufforderung, man selbst zu sein.

Richtig gut hat mir übrigens auch das metallic-pink glänzende Cover gefallen.

Mega nice!

Das Buch bekommt von mir ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️ Sterne und ich empfehle es Mädchen ab 12 Jahren. Wobei es auch für erwachsene Frauen interessant sein kann, weil es wirklich zum Nachdenken anregt…!