Titel: GIPS oder Wie ich an einem einzigen Tag die Welt reparierte
AutorIn: Anna Woltz
Verlag: Carlsen
Band:
Seiten: 175
Erschienen: 2019 (als Taschenbuch)
GIPS ist bereits 2016 als Hardcover erschienen und war 2017 für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert. Im gleichen Jahr gewann die holländische Autorin Anna Woltz damit den katholischen Kinder- und Jugendbuchpreises.
Von Anna Woltz hatte ich bereits „Für immer Alaska“ gelesen, darum war ich auf „GIPS“ neugierig, das nun als Taschenbuch erschienen ist. Und darum geht’s: Felicia, genannt Fitz, ist genau zwölf Jahre und drei Wochen alt und ihre Eltern haben sich erst kürzlich getrennt. Darüber ist Fitz traurig und wütend. Als sie das erste Mal zusammen mit ihrer kleinen Schwester Bente die neue Wohnung des Vaters besuchen soll, geschieht ein Unfall: Bente säbelt sich an den Kufen ihres neuen Schlittens eine Fingerkuppe ab. Kurz darauf ist die Familie wieder versammelt – in der Notaufnahme des Krankenhauses. Fitz versucht der komischen Situation (schließlich sind ihre Eltern jetzt eigentlich getrennt) zu entgehen, indem sie sich davon macht und durch das Krankenhaus streift. Dabei lernt sie Primula kennen, die sich von einer Herz-OP erholt, und den geheimnisvollen Adam, von dem sie anfangs gar nicht weiß, was er eigentlich im Krankenhaus macht. Die drei freunden sich an und Fitz stellt fest, dass ihr dieser Adam erstaunlich gut gefällt… Irgendwann im Buch bastelt sich Fitz einen falschen Gips und gibt vor, sich den Arm gebrochen zu haben. Dabei fragt sie sich, ob die Ehe ihrer Eltern nicht auch eingegipst werden könnte, um wieder zu heilen. Aber ob das so einfach ist…?
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es verbindet wunderbar die Themen „Trennung der Eltern“ und erste Liebe. An manchen Stellen ist es echt traurig, an anderen wirklich lustig, so dass man immer zwischen Weinen und Lachen hin- und hergerissen ist. Außerdem schafft es die Autorin, einen Spannungsbogen an den nächsten zu reihen, so dass man das Buch gar nicht aus der Hand legen mag.
An manchen Stellen fand ich es ein bisschen ekelig, zum Beispiel, als genau beschrieben wird, wie es in Bentes abgeschnittenem Finger aussieht. Die Geschichte ist aus der Sicht einer Zwölfjährigen geschrieben, das kommt sehr realistisch rüber. Fitz, Adam und Primula fand ich auch alle sehr sympathisch.
Das Cover fand ich jetzt nicht soooo mega ansprechend, aber auch nicht hässlich. Ich habe zunächst nicht wirklich verstanden, was der Untertitel („oder Wie ich an einem einzigen Tag die Welt reparierte“) mit der Geschichte zu tun hat, aber am Ende wird es dann doch klar.
Ich empfehle das Buch für Mädchen (vielleicht auch für Jungen) ab 11 Jahren und gebe ihm ⭐️⭐️⭐️⭐️