Titel: Gertrude grenzenlos
Autorin: Judith Burger
Verlag: Gerstenberg
Band: Seiten: 214
Erschienen: 2018
Das Buch spielt in der DDR der 1970er Jahre. Als Gertrude neu in die Klasse kommt, merkt Ina sofort, dass dieses Mädchen anders ist, als sie selbst und die Klassenkameraden. Gertrude trägt Westklamotten, hat einen komischen Vornamen und ihre Familie geht in die Kirche. Trotzdem freunden sich die beiden Mädchen an und haben viel Spaß zusammen. Aber weil Gertrudes Eltern einen Ausreiseantrag gestellt haben, gelten sie als potenzielle Staatsfeinde. Inas Mutter und auch die Lehrerin machen Stress, dass Ina nicht mehr mit Gertrude befreundet sein soll und in der Klasse wird das Mädchen von den Mitschülern gemobbt (auch wenn es dieses Wort damals noch nicht gab). Ina und Gertrude beschließen, sich nicht unterkriegen zu lassen und schmieden einen Plan um ihre Freundschaft zu retten…
Mir hat das Buch gut gefallen. Ich wusste bisher nicht viel darüber, wie es war in der DDR zu leben und unter welchem Druck dort schon Kinder und Jugendliche standen. Wie politisch alles war. Es gibt nicht viele Kinder- und Jugendbücher über die DDR. Subotik, Intershop, Timurhilfe – in dem Buch gibt es jede Menge seltsame Begriffe. Gut, dass diese in einem Glossar, eine Art Lexikon, am Ende des Buches, erklärt werden.
Gertrude und Ina verbindet eine intensive Beziehung, das wird von der Autorin so eindringlich beschrieben, dass man es sehr gut nachempfinden kann. Gleichzeitig ist die Geschichte auch sehr spannend, weil die Freundschaft der beiden die meiste Zeit in Gefahr ist und sie sich oft verstecken müssen. Die Charaktere sind sehr schön und detailliert beschrieben und mir im Laufe des Buches ans Herz gewachsen. Ina ist sehr mutig. An manchen Stellen ist das Buch auch ein bisschen traurig.
Ich empfehle das Buch für Kinder ab 10 Jahren und gebe ihm ⭐️⭐️⭐️⭐️ Sterne.
P.S. Wenn Ihr Euch für das Thema DDR interessiert, kann ich Euch auch diese drei Bücher und das GEOlino Zeitreise-Heft (Ausgabe Nr. 5) empfehlen 😉