Einfach Yeshi

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Titel: Einfach Yeshi

Autorin: Gabriela Kasperski

Verlag: Aris

Band: —

Seiten: 163

Erschienen: 2019

 

 

Die 9-Jährige Yeshi ist anders, als die anderen Kinder: Sie hat „ein großes Flatterherz, einen Tanzfuß, tausend Ideen im Kopf“ und ist „abotiert“ (O-Ton Yeshi). Ihre „Herzmama“ und ihren „Herzpapa“ hat sie genauso lieb, wie ihre „Bauchmama“, die sie nie kennengelernt hat. Die drei wohnen in einem schönen Haus, in einem kleinen Dorf – und Yeshi ist sehr zufrieden mit ihrem Leben. Doch eines Tages trennen sich die Eltern und Yeshi muss mit ihrer Mutter in eine enge Wohnung in der Stadt ziehen. Das gefällt ihr gar nicht. Viel lieber wäre sie in ihrem alten Zuhause geblieben, bei ihrem Baumhaus, ihren Sockenponys und den schönen vanillefarbenen Häusern mit den himmelblauen Fensterläden.

Doch es kommt noch schlimmer: Die fiese Doro aus Yeshis neuer Klasse bezeichnet sie als „Kackbohne“, wegen ihrer dunklen Haut. Not nice! Und dann unternimmt ihre Mama auch noch viel zu oft etwas mit dem blöden „Zahnfletsch-Gian“, einem Typen, den sie in der Stadt kennengelernt hat. Wegen ihres Rumgemaches mit Gian bekommt sie auch nicht mit, wie Yeshi an einem Badesee eine fremde Familie kennenlernt und mit dieser schließlich auch nach Hause geht. Wie sich herausstellt, wohnen der kleine Tulu und seine Mama in einer Flüchtlingsunterkunft. Yeshi ahnt nicht, dass ihre eigene Mutter kurz darauf eine große Suchaktion startet, weil sie denkt, Yeshi sei abgehauen – wegen der fiesen Doro…

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Yeshi ist echt niedlich – und ein bisschen naiv, manchmal kommt sie mir deutlich jünger vor als neun Jahre. Andererseits ist es auch schön zu sehen, wie es schafft, sich die Dinge nicht so zu Herzen zu nehmen.

Manchmal war ich ein bisschen verwirrt. Zum Beispiel dachte ich, dass Yeshi mit einer Flüchtlingsfamilie in ein anderes Land gehen würde, das fand ich auf dem Klappentext nicht ganz verständlich. Ich fand Doro am Anfang echt gemein und Lian war mir auch nicht sonderlich sympathisch. Trotzdem freundet sich Yeshi mit ihnen an und am Ende fand ich die beiden deutlich netter. Mir hat sehr gut gefallen, dass es in diesem Buch um Themen wie Rassismus, Flüchtlinge und das „Anderssein“ ging. Und wie sich herausstellt, sind auch Doro und Lian auf ihre Art „anders“…

Ich finde, es gibt viel zu wenig Bücher, in denen Kinder mit dunkler Hautfarbe die Hauptrollen spielen. Wie gut, dass es jetzt „Yeshi“ gibt. Ich hoffe, dass noch weitere Bände folgen werden.

Ich gebe dem Buch ⭐️⭐️⭐️⭐️ und empfehle es für Mädchen und Jungen ab 8 Jahren.

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