Ein Pferd zu Channukka

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Titel: Ein Pferd zu Channukka

Autor: Myriam Halberstam

Verlag: Ariella

Seiten: 32

Erschienen: 2018 (Neuauflage)

Hannah freut sich schon seit langem auf Channukka, das Lichterfest. Und sie fragt sich, was sie wohl in diesem Jahr geschenkt bekommen wird. Vielleicht das Pferd, das sie sich schon so lange wünscht? Eines Tages ist es nach Einbruch der Dunkelheit endlich soweit:  An der Channukkia, dem achtarmigen Leuchter, wird feierlich die erste Kerze entzündet. Hannah singt mit ihrer Familie das Lied Maos Zur, das sie immer zum Lichterfest singen. Und dann gibt es Geschenke. Papa öffnet die Tür zum Nebenzimmer und da steht doch tatsächlich  – ein richtiges Pferd!!!

Hannah ist außer sich vor Glück und nennt es Golda. Bald stellt sich auch noch heraus, dass Golda coolerweise sprechen kann… Auf den folgenden Seiten begleiten die Leserinnen und Leser Hannah, ihre Familie und Golda durch die nächsten Tage des Channukka-Festes. Hannah merkt schnell, dass es mit so einem Pferd in der Wohnung gar nicht so einfach ist, denn Golda trinkt das Badewasser aus, futtert die Latkes (Kartoffelpuffer) auf, zertritt beim Dreideln den Kreisel und setzt schließlich fast die ganze Wohnung in Brand…

Mit hat das Buch sehr gut gefallen. Der Text ist nett geschrieben, man kann mit allen Personen (auch mit Golda, die zum Beispiel beim Dreideln gerne mitspielen möchte) gut mitfühlen. Die Episoden sind lustig und gleichzeitig versteht man, dass ein Tier eben kein Spielzeug ist und man ein Pferd nicht in der Wohnung halten kann. Außerdem erfährt man durch das Buch einiges über die Riten von Channukka (Geschenke austauschen, Treffen mit Freunden und Familie, Dreideln, Kerzen anzünden, Singen, Latkes essen).

Super niedlich sind die vielen bunten Bilder (ganz unten seht Ihr ein paar Fotos). Megagut hat mir auch der goldene Glitzerlack auf dem Cover und im Buch gefallen. Dadurch leuchten zum Beispiel die Sterne und Goldas Halfter total schön, vor allem im Kerzenschein, was super zum Lichterfest passt. Das Buch ist im Querformat, so kann man alles gut betrachten.

Zwei kleine Minuspunkte: Zum einen hätte ich es gut gefunden, wenn irgendwo auch ein bisschen was darüber stehen würde, an welches Wunder* Channukka erinnert. Zum anderen finde ich das Ende ein bisschen überzogen. Dass Hannah selbst sagt, sie sei über Nacht erwachsen geworden und denkt „Und viel, viel vernünftiger“ finde ich irgendwie unrealistisch. Einen anderen Satz zum Schluss hätte ich schöner gefunden.

Ich empfehle das Buch ab vier Jahren und gebe ihm ⭐️⭐️⭐️⭐️

*Nach der teilweisen Zerstörung des Tempels im Jahr 165 v. Chr. fand sich in der Ruine nur noch genug Olivenöl, um die Menorah (den goldenen Leuchter) für einen Tag leuchten zu lassen. Er brannte dann aber tatsächlich acht Tage lang. Deshalb sind es acht Lichter, die an Channukka angezündet werden.

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Oben links seht Ihr einen Dreidel aus Holz. Als Spieleinsatz kann man z.B. Schokotaler nehmen.Oben rechts seht Ihr einen Sufganiyot (Krapfen, Berliner, Pfannkuchen)