Titel: Blind Date in Paris – Wie sieht Liebe aus?
Autorinnen: Stefanie Gerstenberger & Marta Martin
Verlag: Arena
Seiten: 347
Erschienen: 2019
Wandas Leben besteht eigentlich nur aus zwei Themen: Schule und Rhythmische Sportgymnastik (RSG) – das ist der Leistungssport, den sie betreibt. Für etwas anderes hat sie auch kaum Zeit. Schon gar nicht für die Liebe. Doch dann, während eines Aufenthalts in Paris, der eigentlich nur zum Lernen, Französisch-Kenntnisse verbessern und RSG üben gedacht war, passiert es: Wanda findet ihre erste große Liebe. Ken ist eigentlich nur in Paris um seinem Vater, der vor ein paar Jahren einfach mit einer anderen Frau abgedampft war und ihn und seine Mutter alleine zurückgelassen hatte, mal gehörig die Meinung zu sagen. Auch er hat eigentlich keine Zeit für die Liebe. Als die beiden durch Zufall im Zug nebeneinander landen, beginnt für sie ein großes Abenteuer, angefangen mit einem Diebstahl… Das klingt nach einer ganz interessanten Liebesgeschichte vor extrem nicer Kulisse (Paris 😍), aber es gibt noch eine Besonderheit: Ken ist blind. Und so bekommt der Titel auch noch mal eine ganz andere Bedeutung…
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Wanda war mir am Anfang des Buches ziemlich unsympathisch, weil sie teilweise echt herablassend über Ken gedacht hat. Im Laufe der Geschichte hat sie sich zum Glück geändert und ist mir richtig ans Herz gewachsen. Ken hingegen war mir von Anfang an sympathisch, die beiden sind ein super- süßes Dream-Team. Ich finde es super, wie er mit seiner Situation umgeht. Das fehlende Sehen kompensiert er nämlich mit besonders ausgeprägten anderen Sinnen. Außerdem hat er einen sehr guten Humor. Ich kann Wanda schon verstehen, warum sie sich in ihn verliebt hat. Es hat mich sehr beeindruckt, wie er mit dem Leben zurechtkommt, obwohl er nichts sehen kann. Respekt! Ich finde es sehr wichtig, dass dieses Thema im Buch aufgegriffen und dann auch so toll umgesetzt wird. Mir hat auch sehr gut gefallen, wie Paris und die Atmosphäre dort beschrieben wird. Diese Stadt ist einfach mega (ich war selbst erst im Juni da und hoffe, dass ich bald wieder hinfahren kann).
Nicht nur Ken und sein Erzeuger, sondern auch Wanda und ihr Vater haben ein sehr schwieriges Verhältnis. Das wird am Ende des Buches noch mal ein wichtiges Thema. Ich konnte mir das richtig gut vorstellen und ihre Gefühle nachempfinden, auch wenn ich am Anfang des Buches das Wort „Papa“ und seine gedachten Weisheiten in Wanda’s Kopf echt nicht mehr hören konnte. Es ist schön zu sehen, wie Wanda sich im Buch verändert. Ich habe mich mit der Geschichte mehr und mehr wohl gefühlt.
Die beiden Autorinnen sind übrigens Mutter und Tochter. Stefanie Gerstenberg hat schon viele Bücher geschrieben, Marta Martin ist Schauspielerin (sie hat die Silvana in den „Vampirschwestern“-Filmen gespielt) und die beiden haben gemeinsam schon mehrere Jugendbücher veröffentlicht.
Ich gebe dem Buch ⭐️⭐️⭐️⭐️ bis ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️ und empfehle es ab 13 Jahren.