Schullektüre und Neuigkeiten

Hey Ihr Lieben, 🤗

kürzlich gab es in der FAZ einen Artikel mit der Überschrift „Bibliothek des Schreckens“. Darin wiesen die Autor*innen daraufhin, das viele Eltern während des Homeschoolings ihrer Kinder mit schrecklichen Büchern konfrontiert seien, die sie noch aus ihrer eigenen Schulzeit kennen… die Armen… 🙈😂

Wie gut, dass sie nun mal mitbekommen, womit WIR Schüler*innen uns herumschlagen müssen. Denn WIR müssen diese Bücher WIRKLICH lesen, die Lehrkräfte seit Jahrzehnten wieder und wieder ihren Klassen vorsetzen (nicht selten auch mit dem gleichen Arbeitsmaterial, das manchmal sogar noch auf einer Schreibmaschine getippt worden war) 😬 Und was mich besonders ärgert: Kinder und Jugendliche, die sowieso schon nicht gerne lesen, fühlen sich dann oft in ihren Vorurteilen bestätigt („Lesen ist blöd“, „Bücher sind langweilig“)  😣 Ich musste zum Beispiel in der vierten Klasse „In 80 Tagen um die Welt lesen“. OMG! Zum Glück habe ich das Lesen schon damals geliebt und war ziemlich schnell, möchte nicht wissen, wie manche meine Mitschüler*innen gelitten haben 😓🙈 Am Gymnasium haben wir später „Timm Thaler“ gelesen und „Damals war es Friedrich“. Beide Bücher hatten meine Eltern schon in den 1980er Jahren in der Schule… „Timm Thaler“ fand ich echt langweilig 😏

Die Schule spielt aus meiner Sicht bei der Leseförderung eine große Rolle. Drei Punkte finde ich daher bei der Schullektüre wichtig:

  1. Aktualität: Wir sollten in der Schule neue und spannende Bücher zu aktuellen Themen lesen, die dann auch im Unterricht aufgegriffen werden. Oben auf dem Foto seht Ihr einige Beispiele von Büchern zu verschiedenen aktuellen Themen wie Cybermobbing, Klimaschutz, Schönheitswahn, Depressionen, Kampf gegen Sexismus und für Gleichberechtigung. In „Dunkelnacht“ geht es um Jugendliche in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs. Nicht auf dem Foto sind „The hate u give“ von Angie Thomas und die Bücher von Jason Reynolds, die Alltagsrassismus in den USA zum Thema machen. Zu vielen Büchern gibt es inzwischen von den Verlagen auch cooles und zeitgemäßes Unterrichtsmaterial, oft sogar kostenlos zum Download ☺️
  2. Lesespaß: Ich finde, es sollten auch mal Bücher gelesen und besprochen werden, die einfach Spaß machen, damit Kinder und Jugendliche sehen, dass es wirklich coole Bücher gibt (z.B. „Woodwalkers“ in Klasse 4 oder 5). 😀
  3. Diversität: Immer noch werden in den Schulen vor allem Bücher von weißen, straighten cis-Männern gelesen und handeln meistens von oder aus der Sicht von männlichen Protas. Ich finde, das muss sich ändern. Die Welt ist bunt! Sowohl die Autor*innen der gelesenen Bücher als auch die Protas sollten diverser sein ☺️

Ich hoffe so, dass sich da bald mal was ändert! 🤞

Eine coole Aktion hat übrigens Marley Dias vor einigen Jahren in den USA angestossen 😱Da war sie elf Jahre alt und Ihr war aufgefallen, dass sie in der Schule bis dahin ausschließlich Bücher gelesen hatte, in denen es um weiße Jungs und ihre Hunde ging 🙄 Also startete sie die Aktion #1000BlackGirlBooks und rief alle Leute dazu auf, ihr Bücher mit Schwarzen Protagonistinnen zu schicken. Die Bücher wollte sie einer Bibliothek schenken. So krass: Bis heute kamen 12 000 Titel zusammen. Marley ist inzwischen 16 und in den USA als Lesaktivistin, Feministin und Antirassismuskämpferin bekannt. Bei Instagram hat sie inzwischen mehr als 100 000 Follower 🎉 Wow! ich finde Ihr Engagement einfach super. Wenn Ihr mehr über Marley erfahren wollt, dann empfehle ich Euch das Buch von Brigitte Weiguny, erschienen bei Rowohlt Berlin. Darin gibt es auch ein Kapitel über sie 🤓

++++ Jetzt noch ein paar Infos in Kürze +++

Nach dem Artikel in der FAS vor drei Wochen gab es ziemlich viele Medienanfragen. Ich hatte jeweils ein- bis anderthalbstündige Interviews mit Journalist*innen von dpa, Deutschlandradiokultur und dem WDR (WDR3, Radio). Das war ganz schön zeitaufwändig und andere Sachen sind dafür liegen geblieben 🙈 Ich habe aber fest vor, in der nächsten Woche hier zwei neue Rezis zu veröffentlichen. Eine wahrscheinlich schon morgen 🙃

Kennt Ihr die Buchinfluencerin Karla Paul? Ihren 14tägigen Newsletter kann mensch auf ihrer Internetseite http://www.buchkolumne.de lesen und auch abonnieren. Ich habe gehört, dass ihn angeblich fast die ganze Branche liest 😱 In der letzten Ausgabe hat Karla nun auch mich erwähnt (zum zweiten Mal seit Februar 2020, als wir bei Young Bookstagram unsere Aktion gegen Gendermarketing gestartet hatten). Das hat mich mega gefreut, vor allem, weil es der kleine Text super wertschätzend ist 😊

Bei Young Bookstagram läuft aktuell übrigens eine neue Aktion zum Thema Gendermarketing bei Büchern. Guckt gerne mal vorbei (@young_bookstagram), wenn Ihr bei Instagram seid.

Ein schönes restliches Wochenende wünscht Euch

Eure Lesehexe 😊🙃😘

P.S. In Berlin darf ab Dienstag endlich auch die Mittelstufe wieder zum Wechselunterricht in die Schule gehen. Anbetracht der Coronazahlen kaum zu glauben, aber wenn es stimmt: YAY! 🎉 Ich hatte seit Mitte November Homeschooling und freu mich echt MEGA darauf, mal wieder im Klassenzimmer zu sitzen 😻(hätte nicht gedacht, dass ich das mal schreiben würde 🙈😂).

15 Antworten auf „Schullektüre und Neuigkeiten

  1. Ich finde cool, dass du auch über solche Themen bloggst! Ich habe in der Schule auch schon viele alte und evtl. auch langweilige Bücher gelesen. Danke für den Beitrag!

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    1. Danke für das Feedback 🤗 ich habe zu diesem Thema auch bereits einen Post bei Instagram gemacht und die Antworten haben gezeigt, dass es leider wirklich sehr vielen Schüler*innen so geht. Es gibt positive Ausnahmen an Schulen mit besonders aufmerksamen und engagierten Lehrkräften, aber die sind leider (so scheint es) eher selten…

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  2. Hallo!
    Erstmal danke für den Beitrag!!!😁😍
    Letztes Schuljahr hatten wir in Deutsch eine Lektüre.
    Uns wurden Bücher vorgegeben und wir hatten eine Vorauswahl.
    Dabei hatten wir aktuelle und gute Literatur. Unter anderem auch Woodwalkers!!!🦊🐆🐇
    Außerdem ein Buch über den zweiten Weltkrieg, was wie eine Reportage aufgebaut war und über die damalige Situation in Dänemark war.
    Bei uns war es angenehm zu lesen und es hat allen gefallen.
    Ein Beispiel dafür, dass es auch Ausnahmen gibt, aber nicht alle Lehrer denken so. 🤪😂😀

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      1. Sabotage nach Schulschluss , Wie wir Hitlers Pläne durchkreuzten: Roman

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  3. Ja, ich finde auch dass endlich mal die Auswahl an Büchern die im Unterricht gelesen werden können aktualisiert werden sollte. Wir müssen auch gerade ein Buch in der Schule 🏫 lesen und die Ansichten des Autors sind echt veraltet😒🙄. Was ich aber gut finde: Unsere Schule hat Geld 💰 für neue Bücher, für die Schulbibliothek gekriegt und ich und meine Freund*in suchen gerade nach Büchern mit mehr Diversität. Ich habe schon einige auf deinem mega coolen Blog gefunden. Dankeschön dafür dass du mir, mit deinen Rezension und Beiträgen den tristen
    Corona-Alltag verschönerst.
    Liebe Grüße deine Magda.

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  4. Hallo erstmal,
    Ich wollte dir nur mal für deinen Blog danken und dir das buch Erebos empfehlen. Falls es dir gefällt könntest du dazu ja auch ein Rezension schreiben.
    LG Quirin

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  5. Hallo!
    Ich finde dieses Thema sehr wichtig. Wir lesen in der Schule gerade „Kleider machen Leute“ , es ist total langweilig und im ganzen Buch kommen nur 3 (weiße🙄) Frauen vor sonst cis weiße Männer.
    Der Blog ist toll, danke!😊
    Louisa

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  6. Ich freue mich für dich, dass so viele wertschätzende Kommentare zu deinem Blog gemacht werden. Meine Schullektüre ist eigentlich ganz O.K., aber in der Grundschule war sie SCHRECKLICH. Ich liebe Bücher und habe früher auch sehr selten gesagt:,,Oh, Gott, dass Buch war ja echt furchtbar“, aber bei den Büchern war das schon mal der Fall…

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